Spezial: Apotheke mit Zukunft – Wenn nicht jetzt, wann dann? (1/2)

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Im B2C Umfeld arbeiten wir bei der Communiversity® seit der Gründung intensiv mit Apotheken zusammen. Sei es in der direkten Zusammenarbeit, über unsere Kooperation mit dem Anbieter für Nahrungsergänzungsmittel Orthomol oder der Kosmetikmarke NUXE. In Personal-Coachings und Trainings für jährlich ca. 40 Apotheken mit ungefähr 800 MitarbeiterInnen zeigen sich immer wieder ähnliche Themen. Sie sind nie 100% identisch, aber alle angetrieben von der Frage, wie muss sich eine Apotheke mit Zukunft im Personal aufstellen, um mit aktuellen und vor allem zukünftigen Herausforderungen nachhaltig erfolgreich umgehen zu können.

In Teil 1 stellen wir 5 wichtige Aspekte in der Planung, Auswahl und Umsetzung von Personal-Coachings vor.

Anfangen möchte ich mit einem persönlichen Betrachtungswinkel. Sozusagen anekdotisch, aber ich bin überzeugt, dies vermittelt sehr plastisch einen der wichtigsten Punkte, nämlich die zwingende Notwendigkeit von nachhaltiger Arbeit im Personalwesen.

1. Ein Coach ist nur eine Gefahr für den Status Quo, aber für niemanden persönlich.

Personalentwicklung wir in der Regel über die InhaberInnen oder bei größeren Apotheken-Gruppen durch die Personalabteilung angestossen. Hier ist die erste Chance für eine positive Grundstimmung.

  • Kommunizieren Sie von Beginn an die verfolgten Ziele.
  • Zeigen Sie, dass es um Unterstützung und Weiterentwicklung geht.

Trotzdem kommt es vor, dass Coaches von den Coachees als Bedrohung, mindestens aber als Störfaktor wahrgenommen werden. Da ist jetzt ein „Fremdkörper“ im bisherigen Teamkonstrukt.

Die positive Entwicklung ist das Ziel im Personal-Coaching.

2. Coaching unterstützt, zeigt Wege, öffnet Türen.

Häufig verbinden MitarbeiterInnen Personalentwicklungsmaßnahmen, besonders vor Ort und im Tagesgeschäft (bspw. am HV) mit der Angst, dass jetzt Fehler aufgedeckt, Schwächen entlarvt oder anderweitige Defizite ans Tageslicht gebracht werden sollen. In Kombination mit der Befürchtung, dass nun eine BesserwisserIn auftaucht, die sich darüber selbst verkaufen will.

Hier liegt es am Coach klar darzustellen, dass es einerseits normal ist, sich anfangs gestört zu fühlen, sich dies andererseits sehr schnell legt, wenn der Coach dafür sorgt unsichtbar zu werden. Ein guter Coach hat immer den Fokus auf den MitarbeiterInnen und Führungskräften, nie auf sich selbst.

Ein Coach berät, begleitet und unterstützt.

3. Entwicklung ist ein Prozess, der mit Coaching nachhaltig ermöglicht wird.

Nicht selten ist das sprichwörtlich Kind schon in den Brunnen gefallen oder läuft gerade zielstrebig gegen die Wand, wenn es dann heißt: „Jetzt muss schnell eine Personalentwicklungsmaßnahme her.“. Das ist allerdings ein Pflaster-und-Asprin-Ansatz, der vielleicht bei kleinen Blessuren die Symptome lindert und darauf setzt, dass die Heilung schon stattfinden wird. Zukunftsorientierte und nachhaltige Personalentwicklung ist eine Investition in die Gesundheit der Organisation und nichts, was mit einer „Pille“ gelöst wird.

Aus der eigenen Coaching-Praxis können wir bestätigen, dass sich dies leider im Feedback zu Einmaleinsätzen zeigt.

Das lief so toll, als Sie bei uns waren, aber jetzt ist alles wie vorher.

– Enttäuschter Apotheker

Jede Führungskraft, die annimmt, dass wir alle in der Lage wären eine Botschaft, die im Personal-Coaching einmal gesagt, verstanden und grundsätzlich akzeptiert wurde, unmittelbar dauerhaft im Gehirn verankern, jederzeit abrufen und in aktive Handlungen überführen können, sollte sich offen Fragen, ob es ihr oder ihm selbst gelingt.

Das menschliche Gehirn benötigt Übung, um neu gelerntes über regelmäßige Umsetzung in bewusste Gewohnheiten zu überführen bis sie zu unbewussten Handlungen werden und somit eine dauerhafte Verhaltensänderung hervorbringt.

Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Sobald man aufhört, treibt man zurück.

– Benjamin Britten (Komponist, Dirigent und Pianist)

Einzelne Maßnahmen können ein dringendes Problem oberflächlich lösen, einen Zustand zeitlich befristet verbessern, aber niemals nachhaltig sein. MitarbeiterInnen sind durchschnittlich 200 Tage im Jahr im Einsatz, da kann ein einzelner Tag nur der schon erwähnte Pflaster-und-Aspirin-Ansatz sein.

Positiv formuliert, jede Personal-Coaching Maßnahme ist gut, aber immer nur Wegpunkt auf der Reise.

4. Der Methoden-Mix macht’s.

Die Vorteile in der heutigen Zeit sind die unterschiedlichen Möglichkeiten in der Umsetzung. Die Kombination von Maßnahmen vor Ort (Offline) und digitalen Einheiten (Online) ermöglichen wesentlich mehr Flexibilität unter Berücksichtigung der jeweiligen Anforderungen und Gegebenheiten. Die Mischung standardisierter Inhalte für viele und angepasste Inhalte für wenige, bis hin zum Einzel-Coaching sowie Mentoring Programmen, tragen den individuellen Bedarfen für eine optimale Entwicklung Rechnung.

Es gibt also keine wirklichen Hindernisse für Personal-Coaching in Art, Umfang und Durchführungsort.

5. Nur wer Qualität einkauft, bekommt auch Qualität.

Eine große Herausforderung bei der Auswahl eines passenden Anbieters, eines passenden Coaches ist die Frage nach der Qualität. Begriffe wie Coach oder Trainer sind weder fachlich noch rechtlich geschützt und so darf sich jedefrau und jedermann so nennen.

Achten Sie daher auf nachvollziehbare Ausbildung und prüfbare Bescheinigungen. Ist ein Coach pädagogisch und psychologisch relevant ausgebildet? Existieren Mitgliedschaften in qualitätssichernden Verbänden? Besteht praktische Berufserfahrung aus einer Zeit vor dem Coaching?

Häufig wird die Fragen nach Branchenerfahrung gestellt. Grundsätzlich macht die Erfahrung in einer Branche, bspw. der Apotheke, es einfacher Prozesse zu verstehen oder die Sprache der Coachees zu sprechen, die eingesetzten Instrumente im Coaching sind jedoch universell. Wenn Sie also wie bei der Communiversity® beides bekommen können, dann ist das perfekt. Wenn der Coach nur eine Seite abdeckt, dann ist eine grundsolide Ausbildung und Arbeitspraxis zu bevorzugen.

Coaching ist die Arbeit mit Menschen und die sollten im Fokus stehen.

Wie kann also ein flexibles und nachhaltiges Personal-Coaching Konzept in der Apotheke der Zukunft aussehen?

Die Details gibt es in im nächsten Teil: Spezial: Apotheke mit Zukunft – Wenn nicht jetzt, wann dann? (2/2)

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